Rund um Calw stößt man auch in der Natur auf Zeugnisse der Vergangenheit. Manchmal ganz offensichtlich am Wegesrand, dann wieder etwas versteckter im Wald. Gehen Sie auf eine Zeitreise und entdecken Sie keltische Siedlungsreste, Burgruinen, Mühlen oder ehemalige Richtstätten und erfahren Sie mehr über die Kultur in der Natur.
Der Rudersberg ist eine vor- und frühgeschichtliche Befestigungsanlage am östlichen Schwarzwaldrand
In einer markanten Flussschleife der Nagold erhebt sich der Rudersberg etwa 80 m über die Talsohle. Der Gipfel des Berges wird von einer länglichen Kuppe von ca. 1 ha gebildet. Gegen den Sattel und auf der Nordseite finden sich die Reste einer doppelten Wallanlage. Auf der Gipfelkuppe des Rudersberges zeichnete sich im Gelände eine rechteckige Struktur von 15 x 18 m Ausmaßen ab. Massive Sturmschäden, verursacht durch den Orkan Lothar im Dezember 1999, veranlassten das Landesdenkmalamt, unterstützt vom Schwarzwaldverein Calw und der Stadt Calw, in den Jahren 2002 und 2003 zu archäologischen Ausgrabungen. In deren Verlauf konnte die ursprüngliche Vermutung, dass es sich bei der Struktur um ein Gebäude handelt, eindrucksvoll bestätigt werden. Eine Informationstafel auf dem Berg gibt Auskunft über die Ausgrabungen. Die freigelegten Grundmauern wurden wieder mit Erde zugeschüttet, um einen weiteren Verfall und Schwund zu verhindern. Ein Teil der Ausgrabungsfundstücke ist im Stadt-Museum Palais Vischer ausgestellt. (Öffnungszeiten: April – Oktober, Sa. und So. von 14-17 Uhr)
Die westlich des Nagoldtals in der Gemarkung Stammheim gelegene Burgruine Waldeck ist eine der schönsten und besterhaltenen Ruinen der weiteren Umgebung. Sie wurde um das Jahr 1100 als edelherrliche Gründung einer Nebenlinie der Grafen von Calw erbaut und diente zur Zeit des Faustrechts als eine im ganzen Land gefürchtete Ritterburg. Heute ist die Anlage ein beliebtes Wanderziel im Nordschwarzwald.
Erreichbar zu Fuß (2,5 km Waldweg, ca. 30 Min.) von der Landesstraße 348 am Hotel "Teinachtal" bei Neubulach.
Das Calwer Schafott ist nur noch ein Blickfang für Spaziergänger - eine Richtstätte im Ruhestand. 1818 fand hier die letzte Hinrichtung aufgrund eines Gerichtsurteils unter großer Teilnahme der Bevölkerung statt.
Neben dem Schafott gibt es eine Affenschaukel für Kinder.
Das Schafott ist zu Fuß wie folgt erreichbar: Vom Waldparkplatz „Zavelsteiner Sträßle" des Stadtteils Wimberg geradeaus in den Wald, nach ca. 100 m links der rot-schwarzen Wanderwegmarkierung Richtung Calw folgend. Nach ca. 500 m erreichen Sie auf der rechten Seite eine runde Steinbühne mit einer breiten Treppe - die Richtstätte.
Ehemalige Getreidemühle von 1843, die von Mitte des 19. Jh. bis zum Jahr 1957 in Betrieb war. 1998 wurde das Mühlrad erneuert. Das größte, hölzerne, oberschlächtige Wassermühlrad Europas mit einem Durchmesser von 11,50 m treibt die Mühle an.
Von der Ortsmitte Calw-Stammheim in die Jahnstraße Richtung Freibad abbiegen. Anschließend rechts in die Talstraße und am Freibad vorbei fahren. Dann die nächste Straße links abbiegen. Nach 500 m erreicht man die Mühle auf der rechten Seite.
Das „Welsche Häusle“ erinnert an die aus dem französischen (welschen) Savoyen wegen ihres evangelischen Glaubens vertriebenen Waldenser, die 1700 Bourcet (heute Neuhengstett) gründeten. Auf ihren Wegen zwischen Wohnung und Arbeit in Calw nutzten die Welschen die Hütte als Schutz bei schlechtem Wetter und zur Rast.
Das Alter der Schutzhütte ist nicht bekannt; sie wurde 1835 als Schützenhaus erstmals erwähnt. Die Lindenbäume um die Hütte wurden 1949 zum Naturdenkmal erhoben.
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