Stadtnachricht

Arbeitskreis Innenstadt stellte Zwischenergebnisse in der Aula vor


Tut sich was beim Arbeitskreis (AK) Innenstadt? Diese Frage lässt sich mit einem klaren „Ja“ beantworten. Trotz Einschränkungen durch Corona haben es die vier Untergruppen geschafft, sich zu sortieren, zu diskutieren und erste Ideen und Ergebnisse zu ihren Themen zu liefern. Diese haben sie am Montag in der Aula vorgestellt.

Das Leben kehrt zurück in die Städte. Das ist in Calw nicht anders. „Alles was in den letzten Monaten nicht ging, wird jetzt wieder vorangetrieben“, so Oberbürgermeister Florian Kling bei der Begrüßung. Deshalb sei es ihm auch ein Anliegen gewesen, den AK Innenstadt wieder in der großen Runde zu versammeln, um die Vision für die Innenstadt immer im Blick zu behalten. Trotz Corona werde man Geld in die Hand nehmen und gezielt in Projekte investieren. Keinesfalls werde die Arbeit des AK Innenstadt irgendwo in der Schublade verschwinden. Das war den AK-Mitgliedern ein großes Anliegen. „Natürlich können wir nicht alles machen und es werden sicher nicht alle zufrieden sein, aber wir packen es an und lassen die positive Stimmung in der Stadt nicht versanden“, so Kling.

AK Innenstadt

Arbeitsgruppe Stadtentwicklung und Stadtgestaltung

Das A und O für diese Gruppe ist ein Werteplan für die Kernstadt und deren Randbereiche als Grundlage für künftige Entscheidungen. Der beinhaltet unter anderem eine Bestandsaufnahme der erhaltenswerten Gebäude, Straßenzüge, Plätze und Grünflächen. Der Werteplan bildet das Gerüst für Entwicklungen. Um die gelungene Belebung einer historischen Innenstadt live zu erleben, wird die Gruppe
voraussichtlich im Herbst mit Oberbürgermeister Kling einen Ausflug nach Wangen im Allgäu machen und sich Inspiration holen. Aber auch so mangelte es den Gruppenmitgliedern nicht an Ideen. So sollte ihrer Meinung nach beispielsweise der Kauflandplatz mit einem Café aufgewertet werden. Ein Hotel zwischen Kauflandparkplatz und der Nagold könnte das gebotene Bild am Stadteingang verschönern. Der Marktplatz könnte durch verschiedene Maßnahmen aufgewertet werden, wie durch die Verbesserung der Wegebeziehungen zwischen Marktplatz und Lederstraße. Wichtig sei es, die Touristen mit offenen Armen in einer attraktiven Stadt zu empfangen. Dazu gehören auch Angebote direkt am ZOB, wie ein Kiosk oder eine Touristinfo, die auch sonntags geöffnet ist. Dass Wohnen in der Calwer Innenstadt nicht zuletzt durch die Hermann-Hesse-Bahn künftig wieder deutlich attraktiver werde, davon ist die Gruppe überzeugt. Die Fachwerkhäuser seien reizvoll. Hier müsse man der Sanierung den Vorzug vor Abbruch geben, nur so könne man dieses historische Ambiente erhalten. Was die Entwicklung neuer Baugebiete angeht, ist für die Gruppe ein wichtiger Hotspot das Krankenhausgelände. Hier solle man frühzeitig in Gespräche mit dem Landratsamt eintreten.


Arbeitsgruppe Kultur und Leben

Citymanager Hansjörg Neumann stellte die Ergebnisse dieser Gruppe vor. Sie teilten ihre Ziele in kurzfristig, mittelfristig und langfristig umsetzbar ein. Zu den kurzfristig umsetzbaren gehören Konzepte für eine „essbare Stadt“ (öffentlicher Raum wird für Lebensmittelanbau genutzt) oder „Urban gardening“ (private Gärten werden zugänglich gemacht), der Austausch mit Jugendlichen über Wünsche und Bedürfnisse, die Beteiligung ausländischer Mitbürger am kulturellen Leben oder der Erhalt historisch relevanter Grabsteine. Mittelfristig könnte man die Dokumentation der Calwer Wirtschaftsgeschichte angehen, die Nachbarschaftshilfe ausbauen oder die Etablierung eines Kinos vorantreiben. Ein langfristiges Ziel ist für die Gruppe die Einrichtung eines Soziokulturellen Zentrums im Kesselhaus. Das Thema kam an diesem Abend mehrfach auf den Tisch. Oberbürgermeister Kling gab zu Bedenken, dass es noch einige Zeit dauern werde, bis man über eine Kesselhaus-Nutzung nachdenken könne. Man müsse sich erst mit dem Besitzer über die Zukunft des Gebäudes und des Deckenfabrikgeländes einigen.

Arbeitsgruppe Mobilität und Ordnung

Für die nächste Gruppe durfte die Messlatte für Visionen auch gerne etwas höher gehängt werden. Als absolutes Highlight für die Stadt könnten sich die Mitglieder durchaus eine Seilbahn vorstellen, die die Innenstadt mit den Höhen verbindet. Im Tal dagegen sprachen sie sich für Shuttlebusse für Einkaufsfahrten und für Berufspendler aus, die gekoppelt mit Park & Ride Parkplätzen am nördlichen Stadteingang weniger Autos in der Stadt bedeuten würden. Das Thema Carsharing wird die Gruppe noch
in ihre Überlegungen mit einbeziehen.


Arbeitsgruppe Tourismus und Natur

Die Gruppe Tourismus und Natur hat sich drei Hauptthemen aus dem Füllhorn ihrer Ideen herausgearbeitet. Zwei davon werden sie nun weiterverfolgen. Zum einen geht es um das Erlebbarmachen der Nagold. Aktuell kann man nur am Brühl den Vorteil, in Flussnähe zu leben, genießen. Wo man Zugänge zum Wasser schaffen könnte, darüber müsse man diskutieren. Vorschläge waren entweder beim Kesselhaus oder am anderen Ende der Stadt an der alten Reithalle. Zum anderen möchte die Gruppe den Georgenäumsgarten (die meisten nennen ihn Stadtgarten) aufwerten und für Veranstaltungen nutzbar machen. Angelegt wie ein Naturtheater bringt das Gelände eine natürliche Tribüne mit sich. Ein idealer Platz also für ein „Klassenzimmer im Grünen“, das Sommerkino, Konzerte und andere Kulturveranstaltungen.










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