Stadtnachricht
Oberbürgermeister Florian Kling in der Calwer Aula vereidigt
Die letzte Formalie ist über die Bühne: Am Dienstagabend, 10. Dezember, sprach Oberbürgermeister Florian Kling in der vollbesetzten Aula seinen Amtseid. „Jetzt bin ich ganz angekommen in dem Amt, in dem ich gerne sein möchte“, sagte er in seiner Antrittsrede. „Es ist mir eine große Freude und Ehre.“
Offiziell ist Florian Kling seit 1. Dezember der neue Oberbürgermeister der Stadt Calw. Eigentlich kein Arbeitstag, aber er ließ es sich nicht nehmen, noch während des Weihnachtsmarkts über die Schwelle des Rathauses zu treten und damit seine Aufgabe als Verwaltungschef zu übernehmen.
Auf seiner Facebookseite (@florianklingcalw) hat er ein Foto gepostet, das ihn mit einem strahlenden Gesicht im Foyer zeigt. „Ich freue mich auf das Amt und die spannende Zeit, die vor mir liegt“, steht darunter.
Diese Freude und sein Schwung waren auch bei der Amtseinsetzung in der Aula deutlich zu spüren. Kein Sitzplatz war mehr frei, unzählige Menschen wollten dabei sein, um zu sehen und zu hören, wie das neue Calwer Stadtoberhaupt die Hand hebt und schwört, sein „Amt nach bestem Wissen und Können führen“ zu wollen.
Unter den Gästen waren zahlreiche Vertreter aus der Politik, Bürgermeister aus umliegenden Städten und Gemeinden, Delegationen aus den Partnerstädten, die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Vertreter der vielen Calwer Vereine und natürlich zahlreiche Calwer Bürger. Auch der ehemalige Calwer OB Manfred Dunst wünschte Florian Kling persönlich alles Gute für die Zukunft.
Schwungvoller Start in die Amtszeit
Sein Stellvertreter Dieter Kömpf legte dem Oberbürgermeister nach dessen Vereidigung die schwere, glänzende Amtskette über die Schultern. Für Florian Kling hat sie mit ihren goldenen Wappen der Stadt und der Ortsteile eine große Bedeutung: „Jedes Glied an dieser Kette muss dazugehören und mitmachen wollen.“
Der Zusammenhalt, die Beteiligung der Bürger, das sind Themen, die OB Kling sehr am Herzen liegen. Er malte in seiner Antrittsrede ein Bild vor dem geistigen Auge der Gäste. „Wir stehen mit dem Auto am Startpunkt und stellen jetzt zusammen das Navi ein. Ich setze mich hinter das Lenkrad und hoffe, dass Sie alle neben mir auf dem Beifahrersitz Platz nehmen.“ Es sei wichtig, dass die Menschen nah an der Politik sind. Dabei setzt Kling auf mehr Bürgerbeteiligung und höhere Transparenz der Verwaltung. „Wir müssen viel mehr erklären, warum manche Dinge sind wie sie sind.“
Florian Kling dankte in seiner Rede seinem Vorgänger Ralf Eggert, der ihm eine gut funktionierende Verwaltung übergeben habe, auf deren Expertisen er zähle, sowie Dieter Kömpf, der in den letzten Wochen übergangsweise die Stadtgeschäfte geführt hatte.
Innerhalb weniger Diensttage ist der neue Oberbürgermeister bereits mitten im Geschehen und er hat viele Pläne. „Wir erarbeiten uns ein gemeinsames Leitbild Calw 2040.“ Zu tun gebe es viel und er wolle die Möglichkeiten in der Hessestadt erweitern und nicht nur verwalten. Als Beispiele nannte er unter anderem die Chancen durch die Hesse-Bahn, den Sanierungsstau in vielen Schulen und Kindergärten oder wertvolle Kunstwerke im Besitz der Stadt, die unglaubliches Potenzial bieten. Weiter wolle er aus der Digitalisierung kein Schreckgespenst machen, sondern ihre Möglichkeiten nutzen. „Dafür brauche ich Sie, steigen Sie mit mir in das Auto.“
Wer Florian Kling kennen lernt, merkt schnell, er hat ein Herz für Calw. Wildbergs Bürgermeister Ulrich Bünger hieß ihn im Namen der Bürgermeisterkollegen und des Kreisverbands des Gemeindetags willkommen. „Man spürt sofort, er sucht keinen Beifall für seine Arbeit, sondern Zustimmung.“ Ein bedeutender Unterschied in einer Welt, in der Lautstärke und verdrehte Worte die Kommunikation bestimmen.
„Seien Sie klar in der Sache und behutsam im Ton“, gab ihm Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder mit auf den Weg. Das Amt des Oberbürgermeisters sei ein schönes Amt mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Das sei sowohl der Reiz als auch die Verpflichtung.
„Nutzen sie die Chance, ziehen sie alle an einem Strang für Ihre schöne Stadt Calw“, so der Erste Landesbeamte Frank Wiehe, der die Grüße des erkrankten Landrats Helmut Riegger überbrachte.
Ein Appell, den zuvor auch schon Dieter Kömpf in seinem Grußwort an Florian Kling gerichtet hat. „Um Calw voran zu bringen, bedarf es nicht nur großer Baumaßnahmen, sondern vor allem einer intakten mitmenschlichen Gemeinschaft.“ Der Gemeinderat freue sich schon auf die künftige Zusammenarbeit.