Stadtnachricht
Aufforstung von 2000 qm durch Schülergruppe
Für das künftige Gewerbegebiet Lindenrain sind zwischen Holzbronn und Stammheim 20 Hektar Wald abgeholzt worden. Ein Anblick, an den sich viele Menschen erst noch werden gewöhnen müssen. Dass die Maßnahme auch Kinder beschäftigt, bewies ein Brief, der bei Oberbürgermeister Ralf Eggert auf dem Schreibtisch landete. Viertklässler der Grundschule Stammheim boten an, mit Hilfe von Sponsoren an anderer Stelle neue Bäume zu pflanzen.
Das Engagement der Kinder fiel im Calwer Rathaus sofort auf fruchtbaren Boden. OB Eggert organisierte für die Schüler ein 2000 Quadratmeter großes, städtischen Grundstück in der Nähe von Gechingen, 200 Setzlinge und die nötige Ausrüstung. Letzten Donnerstag machte sich dann eine Autokolonne auf den Weg zu der Fläche zwischen einem Acker und dem Waldrand. Insgesamt 40 Kinder aus den Klassen 3 und 4 sowie 15 Erwachsene halfen mit, Feldahorn, Wildapfel, Haselsträucher, Pfaffenhütchen, Hundsrose und Elsbeere zu pflanzen.
Mit dabei waren Thomas Hingsberg von der Abteilung Forst des Landratsamts Calw und weitere Forstmitarbeiter, die den Grundschülern bei der Aktion unter die Arme griffen. Die Kinder hatten eine Menge Spaß und lernten dabei auch noch einiges. Zum Beispiel, dass es mit dem Pflanzen nicht getan ist. Die Setzlinge brauchen Stützen, an denen sie hochwachsen können und auch noch eine Hülle als Schutz vor Mäusen, Rehen und Hasen.
Doch bevor die Gruppen mit den Spaten Löcher in den Boden gruben, nutzte Markus Mosdzien, der Umweltbeauftragte der Stadt Calw, die Gelegenheit den Kindern nochmal zu erklären, wie es zu der Entscheidung kam, das Gewerbegebiet Lindenrain mitten im Wald zu planen. „Die Entscheidung ist sicher niemandem leicht gefallen“, sagte er. „Und deshalb finden wir es auch so toll, dass ihr geschrieben habt.“ Denn klar ist, dass es für die gefällten Bäume im Lindenrain Ausgleichsmaßnahmen geben muss. Allerdings wird die Stadt die aufgeforstete Fläche der Schüler nicht mit in dieses Kontingent rechnen. „Was ihr heute leistet, kommt auf die nötigen Ausgleichsmaßnahmen oben drauf.“