Stadtnachricht

Wie ist es um die Barrierefreiheit in Calw bestellt?


Vertreter der Lebenshilfe zu Besuch bei OB Eggert

Wo kommt man in Calw ohne Probleme mit dem Rollstuhl hin? Welche Gebäude und welche Geschäfte haben Stufen am Eingang? Ist der Bahnhof barrierefrei zu erreichen? Mit solchen Fragen hat sich in den vergangenen Monaten Kim Jimenez Rieß von der Lebenshilfe vor Ort beschäftigt und wann immer es möglich war, bekam er Unterstützung von Menschen mit Behinderung. Das Ergebnis ihrer Recherchen haben sie auf der Internetseite www.wheelmap.org hinterlegt.

Unter www.wheelmap.org kann jeder weltweit Orte finden, eintragen und über ein Ampelsystem als behindertengerecht – oder eben auch nicht - bewerten. Die seit 2010 verfügbare Karte soll Rollstuhlfahrern und Menschen mit anderen Mobilitätseinschränkungen helfen, ihren Tag planbarer zu gestalten und unabhängiger am Alltag teilhaben zu können. Aktuell sind über 650.000 Cafés, Bibliotheken, Schwimmbäder und viele weitere öffentlich zugängliche Orte erfasst. Täglich kommen über 300 neue Einträge hinzu.

Nun habe sich im vergangenen Frühjahr ein Bürger bei der Stadt Calw gemeldet, berichtete Oberbürgermeister Ralf Eggert bei einem Treffen im OB-Büro. Die Hessestadt sei auf wheelmap.org noch komplett grau – also unerforscht, nicht auf Barrierefreiheit hin untersucht.

Schnell war für OB Eggert klar: Um beurteilen zu können, wie rollstuhlgerecht Calw ist und eine Bestandsaufnahme erstellen zu können, sollte um Unterstützung gebeten werden. Der Rathauschef wandte sich deshalb an die Lebenshilfe Calw, dessen Vorstandsmitglied Kim Jimenez Rieß die Aufgabe übernahm. Wann immer er Zeit hatte, testete er die Innenstadt auf ihre Rollstuhltauglichkeit.

Das Fazit fällt gemischt aus. Während die neuen Gebäude barrierefrei sind, haben die alten Gebäude noch oft steile Treppen. Kim Jimenez Rieß bewertete von Parkplätzen über Restaurants, Geschäfte bis hin zu Banken und anderen Orten die verschiedensten Calwer Gegebenheiten aus der Sicht eines Rollstuhlfahrers. Die Bewertung, also rot, gelb oder grün, übertrug er ins Internet. Wenn beispielsweise ein Gebäude eine Treppe außerhalb hat, dann wird diese „rot“, „egal, wie es drinnen aussieht“, erläuterte Rieß.

Übrigens war Kim Jimenez Rieß nicht nur in der Innenstadt unterwegs. Auch die Ortsteile hat er im Auge. Ein Beispiel: Die Ortsmitte in Heumaden mit den Einkaufsmöglichkeiten sei vorbildlich in Sachen Barrierefreiheit.
Direkt nach oben